Landschaft, unsere Umgebung – oft mit erkennbarem Fußabdruck des Menschen.
Bergstiege: Eine breite Steintreppe führt beim Örtchen „Bargis“ (Graubünden, Schweiz) zu einer hoch gelegenen Alm, ein Landschaftsmotiv. Natürliche, vom Menschen ausgebaute Stufen überführt in eine grafische Form. Statt schieferiger Schichten ein Symbol. Weder Steig noch Hintergrund erinnern an die Realität. Meine „Stiege“ Zeichen menschlichen Eingriffs in die Landschaft und Ausdruck für die Erleichterung des Auf- und Abstiegs.
Bergstiege, Öl/Lw., 40 x 40 cm, 2013
„Am Berg“, wieder ein Landschaftsmotiv. Die Bildanlage ein bekannter Bezug: Blau für „Himmel“, braun und grün für „Erde“. Die Formen „gegenstandslos“ bzw. assoziativ angelegt.

Eine dritte Berglandschaft, alles klar?

Eine grüne Bergkette, nur der Hintergrund nicht gleich zuzuordnen, Platz für alternative lnterpretation.
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Drei Landschaften mit einem Vorne und Hinten. Die Erste mit realem Vorbild aber gemalt ohne Realitätsbezug. In der zweiten ist nur die Farbzuordnung realitätsnah. Nur scheinbar ist die Dritte reales Abbild.
Weshalb Landschaft?
Landschaft, für mich ist dies jedes Element oder Ensemble, das ich mit seinen Merkmalen, seiner Beschaffenheit und seinen Zusammenhängen erfasse, real oder gedanklich. Ein Motiv ist immer „Landschaft“, die Gesamtheit der die Arbeit prägenden Merkmale.
Motive, die sich an unsere Natur anlehnen, entsprechen durch ihre Formen, ihre Entstehung und ihr Miteinander ideal diesem die Gesamtheit von Lebensbereichen beschreibenden Landschaftsbegriff. Und natürlich faszinieren Ihre Veränderungen, ihre Widersprüche, das nicht Erklärbare, sichtbares und und uns verborgenes Zusammenwirken natürlicher Abläufe .
Und immer wieder entsteht Neues: In der Natur, beim Malvorgang, danach durch unsere Wahrnehmung. Mit unserem Bewusstsein schaffen wir neue gedankliche oder materielle Realitäten. Also alles Landschaft, manchmal eine sehr persönliche.
Titel
Meine Titel haben Unterscheidungsfunktion. Daneben können sie auch Intension, Assoziation oder Beschreibung sein. Ich bemühe mich, offensichtliche Widersprüche zu vermeiden, kann aber das Dilemma scheinbaren Widerspruchs zwischen Titel und Bildaufbau nicht lösen.

Den Titel „Wohnlandschaft“ habe ich in der Endphase des Malprozesses gewählt. „Informell“ habe ich die Malerei begonnen, ohne Bezug auf Gegenstände der uns bekannten Außenwelt. Aber welcher Titel? Bilder „ohne Titel“ möchte ich vermeiden. Assoziierend habe ich der oberen Form einen Sessel, der unteren einen runden Tisch zugeordnet und die Ausarbeitung von Details zu Ende gebracht. Dem Betrachter, der Betrachterin, wem auch immer, bleibt diese „Hexerei“ verborgen.
Angeregt vom Titel kann man sich der „Wohnlandschaft“ zuwenden. Das ist mir im Malprozess passiert, als ich mich für diesen Titel entschieden hatte.
Eine ähnliche Anordnung von Sessel und Tisch hatte ich 2007 im Atelier von Silvia Szlapka gemalt, siehe Seite „Otto Cottmann“.
Motiv
Neben dem persönlichen Zugang zum Bild, den wir entwickeln, möchte mache r erfahren, welche Gedanken die Arbeit geleitet haben. „Was hat sich die Künstlerin dabei gedacht?“ Die Frage wird oft gestellt, wenn die Arbeit nicht als gegenständlich wahrgenommen oder Gegenständliches nicht verständlich erscheint.
Schon meine ersten Bildbeispiele „Am Berg“ und „Bergstiege“ zeigen, dass Arbeit und Titel oft nicht ausreichen, die die Herstellung des Bildes begleitenden Gedanken zu erfassen. Deshalb eine Anmerkung zu meiner Arbeitsweise:
Die Arbeiten sehe ich in erster Linie als Komposition. Der Untertitel der Website, „Form- und Farblandschaften“ soll darauf hinweisen. Ungeachtet eines vielleicht dominierenden Motivs ist mir das Zusammenspiel der Bildelemente wichtig, Harmonien oder Gegensätze, Passendes oder scheinbar Unpassendes in ihrem Zusammenspiel, das Einhalten wie das Brechen von Gestaltungsregeln.
Gestaltung
Neben der konzeptionellen Anlage prägen Material und Technik die Arbeit:
Malerei mit Acryl- oder Ölfarben auf Leinwand, Computergrafiken. Fotos eigener Arbeiten kombiniere ich mit grafischen Elementen. Ich bezeichne diese als Fotografik.
Gegenständliche wie nicht gegenständliche Gestaltungselemente setze ich nach Belieben ein, unterschiedliche Stilelemente oder Techniken ebenso. Für den Betrachter entstehen oft ungewohnte Beziehungsgefüge. Meine Landschaften spiegeln die Verschiedenheit von Akteuren oder Ansichten und deren Zusammenspiel. Die „Fernsehlandschaft“, die erste Arbeit auf der Seite „Ansichten“, zeigt ein solches Miteinander unterschiedlicher Gestaltungselemente.
Meine liebste Antwort auf die Frage, wie ich male: konventionell und unkonventionell.