Arbeit

Landschaft, unsere Umgebung – oft  mit erkennbarem Fußabdruck des Menschen.

Bergstiege: Eine breite Steintreppe führt beim Örtchen „Bargis“ (Graubünden, Schweiz) zu einer hoch gelegenen Alm, ein Landschaftsmotiv. Natürliche, vom Menschen ausgebaute Stufen überführt in eine grafische Form. Statt schieferiger Schichten ein Symbol. Weder Steig noch Hintergrund erinnern an die Realität. Meine „Stiege“ Zeichen menschlichen Eingriffs in die Landschaft und Ausdruck für die Erleichterung des Auf- und Abstiegs.                


Bergstiege, Öl/Lw., 40 x 40 cm, 2013

Am Berg“, wieder ein Landschaftsmotiv. Die Bildanlage ein bekannter Bezug: Blau für „Himmel“, braun und grün für „Erde“. Die Formen „gegenstandslos“, assoziativ angelegt.

Am Berg, 2013, 20 x20 cm, Acryl auf Leinwand

Eine dritte Berglandschaft, alles klar?

Querformat, grüne Landschaft im Vordergrund , in der Bildmitte eine begrünte Bergspitze. Im Hintergrund hellblasse Strukturen.
Landschaft vor und hinter dem Berg 2011 – 20 x 50 cm – Ölfarbe auf Leinwand

Eine grüne Bergkette, nur der Hintergrund nicht gleich zuzuordnen, Platz für alternative lnterpretation.

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Drei Landschaften mit einem Vorne und Hinten. Die Erste mit realem Vorbild, gemalt ohne Realitätsbezug. Bei der zweiten ist nur die Farbzuordnung realitätsnah. Nur scheinbar real ist die Dritte.

Weshalb Landschaft?

Landschaft ist für mich jedes Element oder Ensemble, dass ich real oder gedanklich erfasse, mit seinen Merkmalen, seiner Beschaffenheit, seinen Zusammenhängen. Ein Motiv ist immer „Landschaft“, das Zusammenspiel der die Arbeit prägenden Merkmale.

Naturnahe Motive entsprechen durch ihre Formen, ihre Entstehung und ihr Miteinander ideal diesem eine Gesamtheit von Lebensbereichen beschreibenden Landschaftsbegriff. Und natürlich faszinieren Ihre Veränderungen, ihre Widersprüche, das nicht Erklärbare, Sichtbares und verborgenes Zusammenwirken natürlicher Abläufe .

Und immer wieder entsteht Neues: In der Natur und beim Malvorgang, beim Betrachten. Unser Bewusstsein schafft neue materielle oder gedankliche Realitäten. Also alles Landschaft, manchmal eine sehr persönliche.

Titel

Meine Titel haben Unterscheidungsfunktion. Daneben können sie auch Intension, Assoziation oder Beschreibung sein. Ich bemühe mich, offensichtliche Widersprüche zu vermeiden, kann aber das Dilemma scheinbaren Widerspruchs zwischen Titel und Bildaufbau nicht lösen.

Wohnlandschaft, 2019, 50 x 50 cm, Acryl


Den Titel „Wohnlandschaft“ habe ich in der Endphase des Malprozesses gewählt. „Informell“ habe ich die Malerei begonnen, ohne Bezug auf Gegenstände der uns bekannten Außenwelt. Aber welcher Titel? Bilder „ohne Titel“ möchte ich vermeiden. Assoziierend habe ich der oberen Form einen Sessel, der unteren einen runden Tisch zugeordnet und die Ausarbeitung von Details zu Ende gebracht. Dem Betrachter, der Betrachterin, wem auch immer, bleibt diese „Hexerei“ verborgen.

Angeregt vom Titel kann man sich der „Wohnlandschaft“ zuwenden. Das ist mir im Malprozess passiert, als ich mich für diesen Titel entschieden hatte.

Eine ähnliche Anordnung von Sessel und Tisch hatte ich 2007 im Atelier von Silvia Szlapka gemalt, siehe Seite „Otto Cottmann“.

Gestaltung

Die Bildbeispiele „Am Berg“ und „Bergstiege“ zeigen, dass Arbeit und Titel oft nicht ausreichen, die die Bildentwicklung begleitenden Gedanken zu erfassen. Meine Arbeiten sehe ich in erster Linie als Komposition.

Neben der konzeptionellen Anlage prägen Material und Technik die Arbeit: Bei mir sind es überwiegend Malerei mit Acryl- oder Ölfarben, Computergrafik, Fotografik (Fotos eigener Arbeiten kombiniert mit grafischen Elementen).

Gegenständliche wie nicht gegenständliche Gestaltungselemente setze ich nach Belieben ein, unterschiedliche Stilelemente oder Techniken ebenso. Für den Betrachter entstehen oft ungewohnte Beziehungsgefüge. Meine Landschaften spiegeln die Verschiedenheit von Akteuren oder Ansichten. Die „Fernsehlandschaft“, die erste Arbeit auf der Seite „Ansichten“, zeigt ein solches Miteinander unterschiedlicher Gestaltungselemente.

Meine liebste Antwort auf die Frage, wie ich male: konventionell und unkonventionell.